Brandanschlag auf antifaschistischen »Demokratiebahnhof«
Jugendzentrum in Anklam wurde in der Nacht auf Samstag angegriffen / Anwesende konnten Flammen löschen
Berlin. Unbekannte haben in der Nacht zu Samstag einen Brand- und Farbanschlag auf das Jugendzentrum »Demokratiebahnhof« im vorpommerischen Anklam verübt, während sich Jugendliche im Gebäude befanden. Wie »Nordkurier« und »NDR« berichten, warfen die Angreifer gegen drei Uhr nachts zwei Brandsätze und mehrere mit Latexfarbe gefüllte Handschuhe auf das ehemalige Gebäude der Deutschen Bahn. Am Samstag bestätigte die Polizei die Medienberichte, wollte sich zu weiteren Details aber nicht äußern.
Wie es in einer Mitteilung des Jugendprojekts heißt, seien die Jugendlichen durch die Geräusche und Stimmen der Angreifer wach geworden. Nur dadurch hätten sie die Flammen schnell löschen können. Die Flammen beschädigten eine Tür der Bahnhofshalle.
Diue Organisator*innen des Demokratieprojekts verurteilten den Angriff auf Facebook. »Rechtsextreme versuchen unser friedliches zivilgesellschaftliches Engagement gegen Diskriminierung und für Menschenrechte mit massiver Gewalt dauerhaft zu zerschlagen«, sagte Klara Fries, eine Mitorganisatorin des Demokratiebahnhofs. »Mich erschüttert die Tatsache, dass bei dem Anschlag billigend in Kauf genommen wurde Menschen zu verletzen.«
Das Projekt wurde 2014 gegründet versteht sich als Vernetzungs- und Begegnungsort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, bei dem Mitbestimmung und selbstorganisiertes Engagement im Mittelpunkt stehen. Die Jugendlichen gärtnern, organisieren Diskussionsveranstaltungen und Konzerte gegen Neonazis. Der Angriff sei ein trauriger »Höhepunkt organisierter rechter Gewalt gegen demokratisches Engagement in der Hansestadt Anklam«, so die Engagierten. ek
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.