Kartellamt darf Verbraucher mehr schützen

Behörde legt besonderes Augenmerk aufs Internet

  • Lesedauer: 1 Min.

Bonn. Das Bundeskartellamt kann sich künftig schlagkräftiger für den Verbraucherschutz einsetzen. Wie die Behörde am Montag mitteilte, richtete sie eine eigene Beschlussabteilung für Verbraucherschutz ein, die in Kürze ihre Arbeit aufnimmt. Das Kartellamt bekam mit Inkrafttreten der Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) in der vergangenen Woche neue Kompetenzen.

Konkret kann das Bundeskartellamt nun sogenannte Sektoruntersuchungen auch bei Fragen einleiten, die den Verbraucherschutz betreffen. Solche Untersuchungen richten sich nicht gegen einzelne Unternehmen, sondern dienen dazu, die Marktbedingungen in Wirtschaftszweigen zu erforschen und Defizite zu erkennen. Bislang gab es solche Sektoruntersuchungen etwa für den Fernwärme- und den Kraftstoffmarkt - künftig können sie auch bei vermuteten Verstößen eingeleitet werden, von der eine Vielzahl von Verbrauchern betroffen ist.

Gerade in der Internetwirtschaft gebe es viele Fälle, »in denen Unternehmen durch eine einzige rechtswidrige Maßnahme Millionen Verbrauchern auf einmal schaden können«, erklärte der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt. An dieser Stelle müsse der Verbraucherschutz in Deutschland unterstützt werden.

Die Behörde werde eng mit den Verbraucherschutzorganisationen zusammenarbeiten, kündigte Mundt an. Das Bundeskartellamt kann sich künftig auch in laufende Verfahren zu Verstößen gegen den Verbraucherschutz einschalten. AFP/nd Kommentar Seite 4

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal