Täves Trikot bleibt im Schrank

Am Sonntag wird der 10. Velothon in Berlin ausgefahren. Einer war immer für »nd« am Start

Harald Fungk kann sich noch gut an den 1. Velothon im Jahr 2008 erinnern. Ein Freund hatte den Berliner auf die nd-Mannschaft bei der ersten Auflage des Jedermannradrennens durch Berlin aufmerksam gemacht, und er wollte unbedingt einen der wenigen Plätze ergattern. »Ich fahre zwar Rad und mache Judo - zwei Einzelsportarten, aber eigentlich bin ich ein Teamplayer«, sagt Fungk.

An diesem Sonntag wird der 10. Velothon gestartet, das nd-Team war immer dabei, nicht immer mit denselben Fahrerinnen und Fahrern, versteht sich. Doch einer stand immer im nd-Trikot am Start: Harald Fungk. »Ich werde das erste Trikot von damals mitbringen«, kündigt der heute 56-jährige Berliner an. Es war sein eigenes, das wie das seiner 21 Mitfahrer damals in der Nacht vor dem Start schnell noch mit dem nd-Schriftzug beflockt wurde. Ein Jahr später gab es dann bereits eigens entworfene nd-Trikots. In der Folge kamen weiße, türkise, in diesem Jahr magentafarbene dazu. Fungk hat sie alle gekauft. Eines davon hat der EDV-Systemberater und Fitnesstrainer aber nie getragen: »Das von 2014, auf dem Täve Schur unterschrieben hat. Das will ich nie waschen müssen, denn das war mein Highlight«, so Fungk.

Auch der 10. Velothon dürfte für ihn besonders werden. Zum ersten Mal bietet der Veranstalter eine ganz lange Strecke über 180 Kilometer an, und Fungk hat sich sofort als einer von etwa 1000 Radsportverrückten dafür angemeldet. 35 Stundenkilometer im Schnitt sind dafür gefordert, doch die seien nicht sein Problem, sagt Fungk. Er gehe vielmehr mit Respekt und Vorsicht an die Sache, weil er mit den 60-Kilometer-Fahrern gemeinsam auf die erste Runde gehen wird: »Das wird ein großes Feld und es gibt einige Baustellen. Ich bin gespannt, wie die uns da durchbringen wollen.«

Ein Problem, das Velothon-Sportdirektor Hendrik Heinz längst bedacht hat. Die Strecke wird wie immer für den Autoverkehr gesperrt und besondere Gefahrenstellen gesondert markiert. Trotzdem kommt es am Ende auch auf die gegenseitige Rücksicht der insgesamt mehr als 11 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, um schwere Stürze zu vermeiden.

Über das Wochenende werden 13 Rennen ausgefahren. Drei für die erwachsenen Jedermänner (60, 120, 180 km), fünf für Kinder in verschiedenen Altersklassen, drei Lizenzrennen für den Berliner Nachwuchs, die Fixed-Gear-WM und ein Kriterium der Legenden. Dort treten am Sonnabend alte Haudegen wie Guido Fulst, Lutz Heßlich, Werner Otto, Axel Peschel, und Jens Voigt gegeneinander an.

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