IS tötet Journalisten
TV-Sender in Kabul
Mehrere Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben in der afghanischen Hauptstadt Kabul den großen TV-Sender Schamschad angegriffen und mindestens zwei Menschen getötet. Eine Angestellte und ein Wächter seien tot, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Nadschib Danisch. Augenzeugen berichteten von vielen Verletzten, die sich teils blutend über die Außenmauern des Geländes retten konnten.
Ob die Zahl der Opfer noch zunehmen wird, blieb zunächst unklar. Aber knapp drei Stunden nach Beginn des Anschlags nahm der Sender sein Programm wieder auf, um als Erster über das Ende des Angriffs zu berichten. Die Fernsehbilder zeigten unter anderem Reporter und Techniker, die offenbar wieder an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt waren, während noch Spezialkräfte im Haus waren.
Gegen 10.45 Uhr am Morgen (Ortszeit) hatte sich offenbar zuerst ein Selbstmordattentäter am Tor des Senders in die Luft gesprengt. Dann waren laut Polizei »zwei oder drei Angreifer« in das Haus gerannt.
Der Chefredakteur des Senders, Abed Ehsas, der verletzt wurde, sagte von einem Klinikbett aus dem Sender Tolo TV, dass die Angreifer Polizeiuniformen getragen hätten. »Sie haben Handgranaten auf unsere Wächter geworfen.« Dann seien sie in die Büros gestürmt und hätten auf jeden geschossen, den sie gesehen hätten. Die meisten Mitarbeiter seien entkommen, einige seien aus Fenstern gesprungen. dpa/nd
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