Agrarlobbyist bekommt Schmähpreis

Bauernpräsident Rukwied »Dinosaurier des Jahres«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Deutschlands wohl peinlichster Umweltpreis »Dinosaurier des Jahres« geht in diesem Jahr an Bauernpräsident Joachim Rukwied. Er erhalte den Negativpreis für seine rücksichtslose Blockade einer umweltfreundlichen Agrarreform, teilte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) am Donnerstag mit. Die Öffentlichkeit sei erschüttert über die erneute Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat, über zu viel Nitrat im Grundwasser und das drastische Insekten- und Vogelsterben, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Rukwied zeige sich aber nicht an einem ernsthaften Dialog mit Naturschützern interessiert. Er halte die Landwirtschaft für nachhaltig und gebe anderen Entwicklungen die Schuld an Umweltproblemen.

Rukwied hatte Anfang Dezember das umstrittene Ja von Agrarminister Christian Schmidt (CSU) zu einer weiteren Zulassung von Glyphosat in der EU begrüßt. Kritiker sehen das Unkrautgift als Gefahr für die Artenvielfalt und halten es für möglicherweise krebserregend. Im Bundestag fordern SPD, Grüne, LINKE und AfD einen Ausstieg aus der Anwendung in Deutschland.

Der NABU vergibt den »Umwelt-Dinosaurier« seit 1993 jährlich an Personen, die sich seiner Ansicht nach beim Umweltschutz negativ hervorgetan haben. Der »Umwelt-Dino« ist eine aus Zinn gegossene rund 2,6 Kilogramm schwere Nachbildung einer Riesenechse. Zu den Preisträgern zählten bislang verschiedene Minister sowie Industrievertreter. Den Preis versteht der Verband auch als Gesprächsangebot. Dadurch habe sich auch schon einiges positiv bewegt - zum Beispiel bei der Umweltverträglichkeit von Kreuzfahrtschiffen. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.