Kampf um die Leinwand
Zwei Jahrzehnte lang kämpfte sich Bruce Lee auf den Leinwänden afrikanischer und arabischer Städte mit seinem Gerechtigkeitssinn zur Ikone. Bevor seine Actionstreifen die arabische Welt und Afrika erreichten, gab es dort schon ganz andere Idole und Heldinnen: Jene, die gegen die Kolonisation und für die Unabhängigkeit kämpften.
Infolge postkolonialer Befreiungsbewegungen im Globalen Süden lieferten sich aber auch die beiden Supermächte des Kalten Kriegs einen Kampf um Einfluss. Das Kino wurde zur Projektionsfläche für die Ausgestaltung nationaler Identitäten: Besonders Film-Stipendien zählten damals zu den bevorzugten »kulturdiplomatischen« Instrumenten der UdSSR. Viele bekannte Filmschaffende aus dem arabischsprachigen Raum und aus Afrika studierten von den sechziger bis zu den achtziger Jahren am renommierten Gerassimow-Institut für Kinematographie (VGIK) in Moskau.
Die Film- und Diskussionsreihe »Saving Bruce Lee« zeigt Diplomfilme neben prominenten Werken, etwa »Sacrifices« von Ossama Mohammed aus dem Jahr 2001 (Foto). san
Foto : VGIK-Archive
»Saving Bruce Lee. Afrikanischer und arabischer Film in Zeiten sowjetischer Kulturdiplomatie«, im Haus der Kulturen der Welt vom 19. bis 21. Januar, John-Foster-Dulles-Allee 10, Mitte
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.