Festnahme in der Türkei

Deutsche Journalisten

  • Lesedauer: 2 Min.

Zwei deutsche Journalisten sind am Freitag nach Angaben griechischer Behörden im Grenzgebiet zur Türkei festgenommen worden. Die beiden ARD-Reporter seien wegen Betretens einer Sperrzone in Gewahrsam, teilte die Polizei am Wochenende mit. Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 31-jährigen Mann und seine 33 Jahre alte Kollegin. Beide arbeiten für den Norddeutschen Rundfunk. Laut NDR geschah der Übertritt in die Sperrzone versehentlich. Sie wollten nach Polizeiangaben über eine Flüchtlingsroute in dem Grenzgebiet berichten. Normalerweise werden Journalisten in vergleichbaren Fällen schnell wieder auf freien Fuß gesetzt.

Flüchtlinge versuchen seit Jahren über den Grenzfluss Evros nach Griechenland zu gelangen, um von dort weiter nach Mittel- und Nordeuropa zu reisen. Zahlreiche Menschen kamen dabei ums Leben. Seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts der EU mit der Türkei im März 2016 ging die Zahl der Grenzübertritte in dem Gebiet jedoch deutlich zurück. Zuletzt wurde griechischen Sicherheitskräften vorgeworfen, Flüchtlinge illegalerweise auf türkisches Staatsgebiet zurückzudrängen. Die Regierung in Athen dementierte entsprechende Berichte.

In der Türkei wurden in der vorvergangenen Woche zudem zwei griechische Soldaten festgenommen, die bei einer Patrouille nördlich des Evros auf türkisches Gebiet geraten waren. Ihnen wird demnächst wegen des »Eindringens in eine militärische Sperrzone« der Prozess gemacht. Die beiden Soldaten gaben an, sie hätten wegen der schlechten Wetterbedingungen die Orientierung verloren. AFP/nd

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