Radikales Model

Pamela Anderson analysiert die Gelbwesten in Frankreich und die Gewalt des globalen Kapitals

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: 2 Min.

»Ich verachte Gewalt ... aber was ist die Gewalt all dieser Menschen, was sind die verbrannten Luxusautos, verglichen mit der strukturellen Gewalt der französischen und globalen Eliten? Anstatt sich von den Bildern der Brände hypnotisieren zu lassen, müssen wir fragen, wo das alles herkommt.

Und die Antwort lautet: Es kommt von der wachsenden Kluft zwischen der städtischen Elite und den ländlichen Armen, zwischen der von Macron repräsentierten Politik und den 99 Prozent, welche unter der Ungleichheit leiden - nicht nur in Frankreich, sondern überall auf der Welt.«

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Diese knappe und doch ganz solide Einschätzung über die Protestwelle der französischen »Gelbwesten«-Bewegung stammt nun nicht etwa von einem linksradikalen Aktivistenveteranen oder einem langjährig gedienten Politiker. Sie wurde jüngst von Pamela Anderson in einer Reihe von Twitterbotschaften veröffentlicht.

Anderson, Jahrgang 1967, ist vielen vor allem wegen ihrer Rolle als leicht bekleidete Rettungsschwimmerin in der 1990er-Serie »Baywatch«, ihres mehrfachen Erscheinens auf »Playboy«-Titelseiten, sowie diverser turbulenter Ehen mit Rockstars bekannt. Dabei hatte sich die Schauspielerin mit kanadischer und US-amerikanischer Staatsangehörigkeit schon seit vielen Jahren gesellschaftlich engagiert.

Die seit Teenagertagen vegetarisch lebende Anderson nahm beispielsweise an zahlreichen Kampagnen der umstrittenen Tierrechtsorganisation Peta teil. In der militanten Umweltorganisation Sea Shepherd war sie Vorsitzende des Verwaltungsrates.

Ihr Aktivismus über Tierrechtsfragen hinaus war ebenso vielfältig wie diffus: 2009 forderte sie von dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama die Legalisierung von Cannabis, 2016 nannte sie den Wikileaks-Gründer Julian Assange einen »Helden«. Zur MeToo-Bewegung sagte sie: »Diese Bewegung ist ein bisschen zu viel für mich. Ich bin eine Feministin, aber diese dritte Welle des Feminismus ist langweilig.« Mit den Protesten in Frankreich hat Anderson nun offenbar ein weiteres Feld für ihre radikale Gesellschaftskritik gefunden.

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