Von Staates Gnaden

Kurt Stenger über die Subventionierung des Erdgasabsatzes in Deutschland

Erneuerbare Energien sind viel teurer als die altbewährten - so lautet eines der Märchen, die die fossile Konzernlobby gemeinsam mit rechten Parteien verbreitet. Und jetzt solle mit CO2-Steuern alles noch teurer gemacht werden. Die Realität sieht freilich ganz anders aus: Seit Jahrzehnten werden fossile Brennstoffe mit Riesensummen vom unwissenden Steuerzahler subventioniert - 55 Milliarden Euro sollen es pro Jahr allein in der EU sein. Ohne diese Förderung würde der Ausstieg viel schneller gehen.

Deutschland, das sich gerade als Kohleaussteiger feiern lässt, gehört zu den noch fünf EU-Staaten, die sogar neue Fördermaßnahmen beschlossen haben. So wurden die Subventionen für Erdgas für Autos bis 2026 verlängert. Auch denkt die Regierung darüber nach, den Umstieg von Privatleuten von Öl- auf Gasheizungen zu bezuschussen, was noch mal ein ganz anderes Kaliber wäre. Ulkigerweise wird beides auch als Klimaschutzmaßnahme gepriesen.

Ganz offensichtlich versucht die Bundesregierung, für Erdgas aus der für den hiesigen Bedarf völlig überdimensionierten Pipeline Nord Stream 2 eine Nachfrage zu organisieren. Schließlich soll diese die angeschlagenen deutschen Energiekonzerne aufpäppeln und zu Gasgroßhändlern machen. Das Zeitalter der fossilen Brennstoffe ist und bleibt eines - von Staates Gnaden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.