Libyscher Rollstuhlfahrer in Chemnitz von Rechtsextremen angegriffen

22-jährige Tatverdächtige ist der Polizei wegen einschlägiger Taten bereits bekannt

  • Lesedauer: 2 Min.

Chemnitz. Ein 31-jähriger Rollstuhlfahrer aus Libyen ist in Chemnitz von einem Rechtsradikalen geschlagen und rassistisch beleidigt worden. Der 22-jährige Tatverdächtige hat den Mann nach ersten Ermittlungen in der Nacht zum Sonntag aus dem Rollstuhl gestoßen und attackiert, wie ein Polizeisprecher am Dienstag mitteilte. Der genaue Tathergang werde aber noch ermittelt. Zunächst hatte die »Bild« am Montag berichtet.

Der Tatverdächtige, der nahe dem Tatort gestellt wurde, ist der Polizei wegen rechtsmotivierten Straftaten und Körperverletzungsdelikten bekannt. Gegen ihn wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.

Der Rollstuhlfahrer erlitt leichte Verletzungen und wurde ambulant in einem Krankenhaus behandelt. Eine 29-jährige hatte die Auseinandersetzung gehört und die Polizei gerufen. Das Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Polizei führt die Ermittlungen in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft.

Lesen Sie hier: Jeder zweite Deutsche sieht die Demokratie in Gefahr. Bürger sehen Demokratie als Staatsform positiv - aber die konkrete Umsetzung sei unzureichend.

Der »Bild« sagte das Opfer, mehrere Männer seien auf ihn zugekommen und hätten ihn als »Scheiß-Araber« beschimpft. Kurz darauf habe einer ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. »Immer wieder, bis ich aus dem Rollstuhl fiel«, sagte der Libyer. »Als ich am Boden lag, hat er weiter mit den Füßen auf mich eingetreten.« dpa/nd

- Anzeige -

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.