• Politik
  • Türkischer Angriffskrieg

Polizei räumt besetztes CDU-Büro

Aktivisten kritisieren Türkeipolitik der Bundesregierung

  • Lesedauer: 2 Min.

Chemnitz. Prokurdische Aktivisten haben am Freitag ein Parteibüro der CDU in der Innenstadt von Chemnitz besetzt. Da die 13 Frauen und Männer einem Ultimatum der Polizei zum freiwilligen Verlassen des Gebäudes nicht nachkamen, räumten Beamte am Nachmittag das Büro, wie die Polizei mitteilte. Etwa 50 Kräfte der Polizeidirektion Chemnitz und der sächsischen Bereitschaftspolizei seien im Einsatz gewesen.

Die Besetzung hatte am Vormittag begonnen. Nach Angaben der Polizei hatten sich die drei Frauen und zehn Männer unter einem Vorwand Zutritt zu dem Parteibüro verschafft. Drei von ihnen hatten sich an Fenstergittern angekettet und mussten losgelöst werden.

In dem Gebäude arbeiten der Chemnitzer CDU-Chef und Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich und Sachsens CDU-Generalsekretär Alexander Dierks. Auf Twitter bekannten sich Aktivisten zu der Aktion. Sie sprachen sich unter Hashtags wie » #RiseUp4Rojava« gegen den Angriffskrieg der Türkei in den kurdischen Gebieten in Nordsyrien aus.

Ihren eigenen Angaben nach wollten die Besetzer friedlich gegen die Außenpolitik der Bundesregierung protestieren. Sie werfen ihr vor, den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien unterstützt zu haben und forderten unter anderem internationale Sanktionen gegen die Türkei sowie eine UN-Resolution gegen das Land wegen des Verstoßes gegen Menschenrechte.

Dierks bezeichnete die Aktion als »absolut daneben«. Die CDU sei jederzeit für Gespräche und Diskussionen zu haben. »Aber so geht das nicht«, teilte er mit. »Politischen Diskurs führt man nicht mit Besetzungen.«

Bei den Besetzern haben es sich um Deutsche gehandelt, so die Polizei. Gegen sie wurden Platzverweise ausgesprochen. Eine 21-Jährige sei trotz mehrfacher Aufforderung dem Platzverweis nicht nachgekommen, sie wurde vorübergehend in Gewahrsam genommen, so die Polizei.

Der Chemnitzer Ableger der Klimaschutz-Bewegung »Fridays for Future« solidarisierte sich und kam zu einer Kundgebung vor das CDU-Büro, wie Vertreter der Klimaschützer auf ihrem Twitterkanal mitteilten. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich bis zu 80 Menschen an der Versammlung auf dem Chemnitzer Neumarkt. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal