Schuldenerlass ist überfällig

Martin Ling über die Forderung des Weltbank-Chefs David Malpass

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

»Es ist offensichtlich, dass einige Länder nicht in der Lage sind, ihre aufgenommenen Schulden zurückzuzahlen.« Die Lagebeschreibung des Weltbank-Chefs David Malpass ist fraglos richtig und seine Forderung nach Schuldenerlass auch. Schon vor der Corona-Pandemie waren laut Schuldenreport 2020 von 154 untersuchten Entwicklungs- und Schwellenländern sage und schreibe 124 kritisch verschuldet. Seitdem hat sich durch die Verlangsamung von weltweiten Lieferketten, die sinkende Nachfrage nach Rohstoffen und den Rückgang der Wirtschaftsleistung und des Tourismus die Lage bei den Staatseinnahmen rapide verschlechtert. Viele Länder des Globalen Südens stehen kurz vor der Zahlungsunfähigkeit.

Das Schuldenmoratorium der G20 im April 2020 für die 73 am wenigsten entwickelten Ländern brachte seitdem kaum Entlastung, denn die privaten Gläubiger haben sich daran mit keinem Cent beteiligt. Bei der wegweisenden Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank kommende Woche gehört ein Schuldenerlass auf die Tagesordnung - und zwar mit Beteiligung der privaten Gläubiger. Eine Überschuldung ist sicher nicht das einzige Entwicklungshemmnis, aber überschuldet ist Entwicklung schlicht unmöglich. Das gilt es zu ändern.

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