+++ Zahlen & Fakten +++

  • Lesedauer: 3 Min.

Vorbereitung auf die digitale Arbeitswelt

In Sachsen hat ein zweites Netzwerk zur Vorbereitung von Schülerinnen und Schülern auf die digitale Arbeitswelt seine Arbeit aufgenommen. Beteiligt seien ein Gymnasium und drei Oberschulen in Leipzig, teilte das Kultusministerium in Dresden mit. Geplant seien besondere Bildungsangebote in den Bereichen Medienbildung, Informatik und digitale Technologien. Dafür würden neben den beteiligten Schulen die Uni Leipzig, die Stadt Leipzig sowie der Freistaat Sachsen an einem Strang ziehen.

Ein vergleichbares Netzwerk von M.I.T.-Schulen (Medienbildung, Informatik, Technologien) gibt es bereits in Dresden. In Chemnitz soll ein weiteres in Kürze folgen. »Die Schülerinnen und Schüler von heute werden morgen auf eine ganz neue Arbeitswelt treffen. Künstliche Intelligenz, der Einsatz von mobilen Robotern, 3D-Werkzeugen oder Objekte virtueller Realität werden künftig noch viel stärker Einzug in berufliche Tätigkeitsfelder halten«, erklärte Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Darauf müssten sich auch Schulen mit entsprechenden Lehr- und Lernprozessen sowie Bildungsangeboten einstellen.

Schutz von Arbeitnehmerrechten

Angesichts der auch coronabedingt immer stärkeren Flexibilisierung in der Arbeitswelt hat Thüringens Sozialministerin Heike Werner (Linke) davor gewarnt, die Rechte von Arbeitnehmern auszuhöhlen. Es dürfe nicht passieren, dass zur Bewältigung dieser Herausforderungen Vorschriften zum Schutz von Beschäftigten ausgehebelt würden.

Gleichzeitig räumte die Ministerin ein, dass die Zahl der Beschäftigten in Thüringen, die den Schutz eines Tarifvertrages genießen, seit Jahren rückläufig ist - trotz jahrelanger Bemühungen der rot-rot-grünen Landesregierung, diese Tarifbindung wieder zu steigern.

Nach Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) war 2019 sowohl die Zahl der Betriebe, als auch die Zahl der Beschäftigten in Thüringen mit Tarifbindung gegenüber dem Vorjahr erneut leicht gesunken. Laut IAB-Betriebspanel vom Juli 2020 waren 18 Prozent aller Betriebe in Thüringen tarifgebunden. In diesen Betrieben arbeitete mit 44 Prozent weniger als die Hälfte aller Beschäftigten. 2018 waren es den Angaben nach noch 20 Prozent aller Betriebe und 45 Prozent aller Beschäftigten gewesen.

Arbeitsmarktforscher weisen seit Langem darauf hin, dass zum Beispiel das während der Coronakrise besonders wichtig gewordene Arbeiten von zu Hause aus für viele Menschen zu längeren Arbeitszeiten und auch zu einer Vermischung von Arbeits- und Privatleben führt.

Schutz gegen arbeitsbedingte Krankheiten

Die Europäische Union will Arbeitnehmer besser vor arbeitsbedingten Muskel- und Skeletterkrankungen schützen. Eine entsprechende Aufklärungskampagne startete die EU-Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) Anfang Oktober. Jeder Arbeitnehmer in Europa sei gefährdet, sagte Direktorin Christa Sedlatschek. Mit Blick auf die sich wandelnde Arbeitswelt in der Corona-Pandemie sei das Thema wichtiger denn je.

Besonders anfällig seien Arbeiter traditioneller Berufe etwa in der Landwirtschaft, im Handwerk und in Gesundheits- und Pflegeberufen. Wichtig seien genug Pausen und eine korrekte Körperhaltung. Zugleich warnte Sedlatschek vor den Kosten zur Behandlung von Muskel- und Skeletterkrankungen für das Gesundheitswesen.

Der zuständige EU-Kommissar Nicolas Schmit betonte in diesem Zusammenhang, derlei Erkrankungen könnten zu mehr Krankheitstagen führen und die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen senken. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal