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Ein Großteil des Klimaproblems
Simon Poelchau über das G7-Geldversprechen an den Globalen Süden
Jetzt, da Donald Trump nicht mehr dabei ist, scheint die Stimmung beim G7-Treffen besser zu sein. Von Konflikten keine Spur. Die Elefanten im Raum – Russland und China – sind eh nicht dabei. Da können die Staats- und Regierungschef*innen wieder große Sonntagsreden schwingen.
Die G7 wollen dem Globalen Süden bis Ende 2022 nicht nur 2,3 Milliarden Corona-Impfdosen überlassen, was eine Verteilung im Schneckentempo bedeutet. Nein, sie versprechen den ärmsten Ländern der Welt sogar oben drauf noch ganz generös künftig jährlich 100 Milliarden US-Dollar im Kampf gegen den Klimawandel. Nur zu dumm, dass dieses Versprechen gar nicht neu ist. Die reichen Industrieländer machten dies das erste Mal bereits auf der UN-Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen.
Doch bisher hielten sie es nicht ein. Merkel, Johnson, Biden und & Co. hoffen also darauf, dass sich keine*r mehr daran erinnert und sie es der Weltöffentlichkeit als neue Initiative verkaufen können. Auch bleiben sie ein gemeinsames Zieldatum für den Ausstieg aus der Kohleenergie schuldig.
Gleichzeitig entfallen auf die G7-Staaten 27 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Statt die Klimakrise zu lösen, stehen sie also für einen Großteil des Problems. Leere Versprechungen hin oder her.
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