Werbung

Ausgeschlossen

Stefan Otto über die Benachteiligung von Alleinerziehenden

Alleinerziehende sitzen in der Armutsfalle: Oft arbeiten sie in Teilzeit oder jobben und haben dadurch geringe Einkommen. Mehr arbeiten können sie nicht, weil sie die Kinder betreuen müssen. Kitas schließen meistens früh, und in den Grundschulen ist eine Nachmittagsbetreuung eher die Ausnahme. Aus dieser Situation herauszukommen ist für sie kaum möglich. Also hilft nur eines: warten, bis die Kinder älter sind.

Diese Strukturen gilt es zu verbessern. Rheinland-Pfalz hat gerade ein neues Kitagesetz eingeführt, was auch für längere Öffnungszeiten sorgt. Der Ganztagsanspruch in den Grundschulen ist bundesweit zwar beschlossen, die Umsetzung dauert aber. Auch der Kita-Ausbau läuft schleppend, weil die Finanzierung nicht ausreicht. Die ist, wie so oft, der Knackpunkt.

Nun planen die Unionsparteien Steuerentlastungen, die Alleinerziehende in doppelter Hinsicht benachteiligen: Versprechen sich CDU/CSU dadurch konjunkturelle Impulse, können Alleinerziehende davon nicht profitieren, weil ihnen durch die Kinderbetreuung die Hände gebunden sind. Zudem würden durch geringere Steuereinnahmen dringend notwendige Investitionen in die Betreuungsstruktur auf der Strecke bleiben. Der Spielraum für Verbesserungen würde schrumpfen, die Probleme blieben.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal