Letzter Bundeswehr-Rettungsflug aus Kabul schon am Donnerstag

Westliche Staaten warnen vor Terrorgefahr am Kabuler Flughafen / Zeit für Evakuierungen wird knapp

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Berlin. Angesichts des bevorstehenden vollständigen US-Abzugs aus Afghanistan soll die Bundeswehr-Luftbrücke zur Rettung Schutzbedürftiger aus dem Land laut einem Bericht des »Spiegel« bereits am Donnerstag zu Ende gehen. Grund sei die immer schlechtere Sicherheitslage am Flughafen von Kabul, berichtete der »Spiegel« am Mittwochabend. Es sei inzwischen fast unmöglich, noch weitere Schutzbedürftige zum Flughafen zu bringen.

Dem Bericht zufolge habe es am Mittwoch mehrfach konkrete Anschlagswarnungen für Gebiete vor allen Toren des militärischen Teils des Flughafens gegeben. Daher hätten internationale Soldaten, darunter auch die der Bundeswehr, von den Toren abgezogen werden müssen. Transporte von Ausreisewilligen mit Bussen aus der Stadt seien kaum noch möglich, weil die Sammelpunkte inzwischen bekannt seien und dort wütende Menschen demonstrierten.

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Laut dem »Spiegel« soll die letzte A400M-Maschine der Bundeswehr am Donnerstag von Kabul abheben. Fallschschirmjäger und Mitglieder des Kommandos Spezialkräfte ( KSK) sollten dann am Freitagmorgen als Letzte Afghanistan verlassen.

Die USA wollen ihren Truppenabzug aus Afghanistan bis kommenden Dienstag abschließen. Daher muss der Einsatz am Flughafen Kabul schon Tage vorher heruntergefahren werden - mit entsprechenden Folgen für den Flugbetrieb und Startgenehmigungen für die Maschinen anderer Länder.

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Paris hatte bereits mitgeteilt, dass die französischen Rettungsflüge am Donnerstagabend eingestellt werden, falls die USA an ihrem Abzugsdatum 31. August festhalten. Die Türkei begann nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Ankara bereits am Mittwoch mit dem Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan.

Während verzweifelte Afghanen die Gefahr am Flughafen von Kabul auf sich nehmen, um das Land zu verlassen, wächst andernorts der Widerstand gegen die Taliban. Der Widerstand habe sich über das Land verbreitet, sagte Ahmed Wali Massud, der Bruder des legendären Kriegsherrn und Taliban-Gegners Ahmed Schah Massud zu AFP.

»Die Frauen Afghanistans sind der Widerstand, denn ihre Werte unterscheiden sich sehr von denen der Taliban.« Auch die jüngeren Generationen, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachten, seien Teil der Widerstandsbewegung. »Egal was passiert, der Widerstand wird weitergehen. Es ist ein Freiheitskampf für universelle Rechte und Überzeugungen. Das wird niemals sterben«, sagte Ahmed Wali Massud.

Der Sohn des früheren Kriegsherrn Massud, Ahmed Massud, hatte in der vergangenen Woche zum Widerstand gegen die Taliban aufgerufen. Nach seinen Angaben haben sich ihm im Pandschir-Tal tausende Kämpfer angeschlossen. Das Pandschir-Tal war in den 90er Jahren eine Hochburg des Widerstands gegen die Taliban und fiel nie unter die Kontrolle der Islamisten. AFP/nd

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