Mehr minderjährige Migranten fliehen über Panama-Route

Viele Menschen versuchen über Süd- und Mittelamerika die USA zu erreichen

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Mexiko-Stadt. Die Zahl minderjähriger Migrantinnen und Migranten auf dem besonders gefährlichen Weg zwischen Kolumbien und Panama ist so hoch wie nie zuvor. Fast 19.000 Kinder und Jugendliche haben sich nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef in diesem Jahr auf der Route durch den Dschungel von Darién vom Süden Panamas nach Zentralamerika bewegt. Das seien dreimal so viele wie in den vergangenen fünf Jahren zusammen, heißt es in einer Erklärung der Organisation, die am Montag (Ortszeit) veröffentlicht wurde.

Mehr als jeder fünfte Migrant sei ein Kind, die Hälfte sei jünger als fünf Jahre. Im Darién-Dschungel lauern zahlreiche Gefahren. Die Region wird von kriminellen Banden kontrolliert. Die Migrantinnen und Migranten sind von Gewalt, sexuellen Angriffen und Entführungen bedroht. Zudem werden viele Menschen krank. »Tief im Dschungel sind Raub, Vergewaltigung und Menschenhandel so gefährlich wie wilde Tiere, Insekten und fehlendes Trinkwasser«, erklärte der Unicef-Regionaldirektor für Lateinamerika und die Karibik, Jean Gough. In diesem Jahr seien 150 Minderjährige ohne ihre Angehörigen in Panama angekommen.

Unzählige Menschen aus asiatischen und afrikanischen Staaten sowie Haiti machen sich mittlerweile über Südamerika auf den Weg in die USA. Zehntausende insbesondere haitianische Schutzsuchende hängen in Mexiko fest. Manche befinden sich an der Südgrenze zu Guatemala, anderen sind auf dem Weg Richtung Norden, und nicht wenige hoffen an der Grenze zu den USA, in die Vereinigten Staaten einreisen zu dürfen.

Vor wenigen Wochen haben US-Migrationsbeamten ein Camp in der Grenzstadt Del Rio aufgelöst und zahlreiche Haitianer wieder in ihr Herkunftsland abgeschoben. epd/nd

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