Flüchtlinge verlassen Rettungsschiff »Sea-Watch 3« in Sizilien

»Sea-Eye 4« bricht zur dritten Rettungsmission auf

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin/Regensburg. Die Hälfte der mehr als 400 Flüchtlinge und Migranten an Bord der »Sea-Watch 3« hat das Rettungsschiff im Hafen von Pozzallo in Sizilien verlassen. Die Flüchtlinge wurden an Land auf Covid-19 getestet, die übrigen aus Seenot geretteten Menschen verbrachten eine weitere Nacht an Bord, wie die Organisation Sea Watch am Samstagabend auf Twitter mitteilte. Rund 200 Menschen, die noch an Bord seien, warteten darauf, das Schiff im Laufe des Tages verlassen zu dürfen, sagte eine Sprecherin der Organisation Sea Watch am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst. Das Rettungsschiff »Sea-Eye 4« brach unterdessen in Palermo zu einem neuen Einsatz im Mittelmeer auf.

Bei den Flüchtlingen, die in Pozzallo von Bord gehen durften, handelt es sich überwiegend um Familien, Frauen, minderjährige Flüchtlinge und medizinische Fälle, wie die Sea-Watch-Sprecherin sagte. Die Crew der »Sea-Watch 3« hatte vor rund einer Woche bei sieben Rettungseinsätzen insgesamt 412 Menschen vor der libyschen Küste im Mittelmeer aus Seenot gerettet. Mehrere Menschen durften das Schiff bereits in den vergangenen Tagen wegen gesundheitlicher Probleme verlassen, darunter zwei schwangere Frauen.

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Das Rettungsschiff »Sea-Eye 4« brach nach wochenlanger Vorbereitung in Palermo zu seinem dritten Einsatz auf, wie die Regensburger Seenotrettungsorganisation Sea-Eye am Samstagabend mitteilte.

In der Vergangenheit mussten private Seenotretter oft tagelang auf die Zuweisung eines sicheren Hafens in Europa warten. Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Es gibt dort keine staatlich organisierte Seenotrettung für Migranten aus Afrika, die auf der Überfahrt nach Europa häufig in Seenot geraten. Nur private Organisationen halten mit verschiedenen Schiffen Ausschau nach gefährdeten Menschen. Bislang sind in diesem Jahr laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) im Mittelmeer mindestens 1.530 Menschen zu Tode gekommen oder gelten als vermisst. epd/nd

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