SPD ignoriert Besuch von Klima-Aktiven

Berliner Energietisch und Naturfreunde fordern mehr Tempo in der Energiewende

  • Louisa Theresa Braun
  • Lesedauer: 2 Min.

Unter dem Motto »Energiewende machen statt verwalten« statteten Aktivist*innen des Berliner Energietisches und der Naturfreunde Berlin den Landesgeschäftsstellen von SPD, Grünen und Linke am Mittwoch einen Besuch ab. Bisherigen Nachrichten über die Koalitionsgespräche der drei Parteien sei nicht zu entnehmen, »dass hinsichtlich einer solidarischen solaren Energiewende das notwendige Tempo aufgenommen wird«, sagt Judith Dellheim vom Berliner Energietisch, die die Aktion im Bärenkostüm begleitete.

Kann Berlin Paris? Zu vage, ein schwacher Auftakt bis hin zu »Zerstörungskurs«: Klimainitiativen üben harte Kritik am rot-grün-roten Sondierungspapier

Für jede Partei hatte sich das Bündnis eine eigene Botschaft überlegt: »Keine Kompromisse, sondern Klimaschutz« richtete sich an die Grünen, mit denen die Aktivist*innen zu einem kurzen Gespräch zusammenkamen. »Lasst das Bremsen sein«, forderten sie von der SPD, von der das Bündnis jedoch nicht empfangen wurde. Zuvor hatte die Partei bereits darum geben, das Anliegen schriftlich einzureichen, nachdem sie auf die Wahlprüfsteine von Energietisch und Naturfreunden von Juni jedoch bis heute nicht geantwortet habe, so Dellheim. »So geht man als Partei mit einer Bewegung nicht um«, kritisiert Uwe Hiksch von den Naturfreunden die Abweisung. »Aber wir werden die SPD trotzdem weiter unter Druck setzen.«

500 Millionen Euro für Klimafonds geplant. Die Berliner Grünen wollen im Falle einer Regierungsbeteiligung die Investitionen in der Hauptstadt radikal neu organisieren

Am nettesten sei es bei den Linken gewesen, findet Dellheim, »die haben schon auf uns gewartet«. Mit der Botschaft »Konsequent solidarische Energiewende« erinnerte das Bündnis die Partei an ihre eigenen Schwerpunkte. Laut Dellheim vertrete die Berliner Linke die Energiewende in den Wahlprüfsteinen am überzeugendsten und konsequentesten.

»Die SPD scheint aber zu blocken«, sagt sie. Der Wille zu einer schnelleren Energiewende sei kaum erkennbar. Das fehlende Tempo hat nach Ansicht des Bündnisses auch mit der unzulänglichen Verwaltung zu tun. »Die Richtung stimmt, aber es läuft sich tot«, kritisiert Dellheim weiter. »Das Thema ernst nehmen hieße, ressortübergreifend klimagerecht arbeiten.« Damit die Forderungen nicht in Vergessenheit geraten, schenkten die Aktivist*innen den Parteien zum Abschied die Schilder mit den Botschaften - beziehungsweise steckten sie der SPD in den Briefkasten.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal