Verfolgter des Schwesig-Regimes

CDU-Politiker Christoph Ploß wirft der MV-Ministerpräsidentin Einschüchterungsversuche vor

Christoph Ploß ist Vorsitzender der Hamburger CDU und seit der Wahl 2017 Mitglied des Bundestages.
Christoph Ploß ist Vorsitzender der Hamburger CDU und seit der Wahl 2017 Mitglied des Bundestages.

Auf Twitter hat sich Christoph Ploß für die Unterstützung bedankt und versichert, er werde sich auch künftig »nicht einschüchtern lassen und weiterhin darauf hinweisen, dass der SPD in Sachen Russland der moralische Kompass inzwischen offenbar völlig abhandengekommen ist«, schreibt der Hamburger CDU-Landesvorsitzende.

Wer ist schuld daran, dass der 36-Jährige Einschüchterungsversuche sieht? Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig persönlich. Nach Lesart von Ploß und Parteifreunden ist nämlich eine anwaltliche Aufforderung, ein der Politikerin in den Mund gelegtes falsches Zitat zu unterlassen, nah dran an den Methoden des DDR-Geheimdienstes. »Man kann eigentlich froh sein, dass Ploß nur Post vom Anwalt bekommen hat und nicht gleich Besuch von Männern, die ihn mitnehmen wollten zur Klärung eines Sachverhalts«, twitterte die CDU MV. Und CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak blies ins gleiche Horn.

In der Unterlassungserklärung, die Schwesig Herrn Ploß zukommen ließ, wird der Bundestagsabgeordnete aufgefordert, nicht zu wiederholen, dass Schwesig angeblich »klar« gesagt habe: »Diese Völkerrechtsverletzung interessiert mich nicht, Hauptsache, die Pipeline kommt in Betrieb.« Mit diesen Worten hatte Ploß in der ARD-Sendung »Markus Lanz« die Haltung der SPD-Politikerin zur deutsch-russischen Erdgasleitung Nord Stream 2 geschildert.

Doch Ploß setzt sich todesmutig zur Wehr: Er werde die Erklärung nicht unterschreiben und habe seinerseits Anwälte eingeschaltet, teilte sein CDU-Landesverband mit. Ein bisschen Aufmerksamkeit kann dem Politiker auch nicht schaden. Er wurde zwar schon mal vom Magazin »Capital« in der Liste »Top 40 unter 40« geführt. Doch außer Plädoyers für ein flexibles Renteneintrittsalter und gegen das Gendern in Behördentexten hat er bislang wenig politische Akzente gesetzt.

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