Anerkennung und Beteiligung

Sebastian Weiermann über die Parteitage von CDU und SPD in NRW

Ein alevitisches CDU-Mitglied, das sich über mangelnde Vielfalt in der Partei ärgert und erklärt, dass Migranten in der CDU nicht ausreichend repräsentiert werden. Jusos, die fordern, dass die SPD Perspektiven von Betroffenen von Rassismus anerkennt und für sie eintritt. Die Parteitage der großen Parteien in Nordrhein-Westfalen zeigten am Wochenende deutlich, was diese in den letzten Jahren verschlafen haben.

Die Zeit, in der die Jürgens und Hans-Willis darüber bestimmten, wie Politik in diesem Land gestaltet wird, ist vorbei. Am Wochenende führten die Interventionen von Delegierten nur zu Störungen im Ablauf der Parteitage, aber sie richten damit Scheinwerfer auf ein Problem, das nicht nur CDU und SPD haben. Moderne Gesellschaften müssen sich daran messen lassen, dass sie alle repräsentieren. Egal ob konservative Aleviten oder schwarze Sozialdemokraten. Sie haben eigene Perspektiven, drängen darauf, sie in die Politik einzubringen. Das sollte von den Parteien begrüßt werden, sie sollten Möglichkeiten und auch Listenplätze freiräumen. Migrantische Perspektiven sind in der Mitte angekommen. Sie werden selbstbewusst vertreten. Auch die Volksparteien werden lernen müssen, dass man die Menschen nicht mehr wie Gastarbeiter behandeln kann.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.