- Politik
- Landtagswahl im Saarland
Linke verpasst Wiedereinzug in den saarländischen Landtag
Partei kommt nur auf 2,5 Prozent / SPD gewinnt mit großem Abstand / Absolute Mehrheit für Spitzenfrau Rehlinger möglich
Die Linke verpasst den Wiedereinzug in den saarländischen Landtag: Laut Hochrechnung der ARD von 20 Uhr kommt die Partei um Spitzenfrau Barbara Spaniol bei der Wahl am Sonntag nur auf 2,5 Prozent. Sie rutscht damit in die Bedeutungslosgkeit ab. Klare Gewinnerin der Wahl ist die SPD, die 43,7 Prozent der Stimmen für sich verbuchen kann. Die CDU von Ministerpräsident Tobias Hans kommt auf 28,3 und die AfD auf 5,7 Prozent. FDP und Grüne müssen ines um den Einzug in den Landtag in Saarbrücken bangen. Die Liberalen konnten laut Hochrechnung 4,9 und die Grünen 5,0 Prozent erreichen.
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Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
Die CDU stellt in Saarbrücken seit fast 23 Jahren die Regierungschefin oder den Regierungschef. Hans ist allerdings zum ersten Mal Spitzenkandidat seiner Partei. Der heute 44-Jährige hatte den Posten 2018 übernommen. CDU-Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer wechselte damals in die Bundespolitik. Für SPD-Spitzenfrau Anke Rehlinger (45) ist es der zweite Versuch, Regierungschefin zu werden. Die SPD stellte an der Saar zuletzt bis 1999 den Ministerpräsidenten. Die Landtagswahl im Saarland gilt als erster Stimmungstest nach der Bundestagswahl.
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Die Wählerinnen und Wähler im Saarland haben Ministerpräsident Hans ein Schicksal bereitet, das seit fünf Jahren keinem Länderregierungschef mehr widerfahren ist: Sie haben ihn abgewählt. Damit endet eine lange Serie von 13 Landtagswahlen, in denen jeweils der amtierende Regierungschef oder die Regierungschefin im Amt bestätigt wurden.
Die letzte Landtagswahl, die einen Machtwechsel bewirkte, fand am 14. Mai 2017 in Nordrhein-Westfalen statt: Dort verlor Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die Mehrheit, ihre SPD landete in der Opposition. In den Jahren danach konnten die jeweils regierenden Länderchefinnen und -chefs ihren Amtsbonus nutzen - Hans gelang dies nicht.
Die Wahl an der Saar könnte in einem weiteren Punkt mit den längerfristigen Wahltrends der vergangenen Jahre brechen: Die Zeit von absoluten Mehrheiten galt als längst vergangen, in vielen Ländern etablierte sich ein Sechsparteiensystem in den Parlamenten.
Zuletzt gewann bei der Wahl am 15. Februar 2015 im Stadtstaat Hamburg eine Partei die absolute Mehrheit der Sitze - es war die SPD des damaligen Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz (SPD). Nun könnte dies der SPD an der Saar mit Spitzenkandidatin Rehlinger gelungen sein. Nach den aktuellen Zahlen holte die SPD 26 der 51 Sitze im Landtag in Saarbrücken. Agenturen/nd
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