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Der Winter wird kommen
Es braucht verbindliche Verbrauchsreduzierung beim Gas
Die Erleichterung war zu spüren, als wieder Gas aus der Pipeline Nord Stream 1 ankam. Erneut ist der Fehler der Vergangenheit greifbar, sich abhängig von riesigen Gasmengen und dann auch noch von einem Hauptlieferanten zu machen. Und die Unsicherheit wird bleiben – egal, ob man außenpolitisch den starken Max gegenüber dem Kreml markiert oder als Bittsteller antanzt.
Ohne eine deutliche Verbrauchsreduzierung, übrigens auch bei Öl, jetzt einzuleiten, riskiert man eine womöglich chaotische Lage gegen Ende des Winters. Wirtschaftslobbyisten werden dann erst recht auf ein Ende der Notfall-Priorisierung drängen, die völlig zu Recht Privathaushalte von Lieferkürzungen ausnimmt. Minister Robert Habeck setzte bisher auf eine Plakatkampagne und Verbaldrama, seine Regierungskollegen auf Aussitzen. Der Winter wird aber kommen, daher braucht es verbindliche Maßnahmen, die Großverbraucher am stärksten in die Pflicht nehmen, da sie das größte Einsparpotenzial haben bzw. am meisten Energie verschwenden. Das wäre gut für die Versorgungssicherheit, den sozialen Frieden, die Preisdämpfung und den zuletzt arg ramponierten Klimaschutz.
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