Vorschläge an den Kindern vorbei

Die CDU diskutiert über frühkindliche Bildungskonzepte. Neue Ideen sind keine dabei

Die CDU versucht es mit Druck. Bei drei- und vierjährigen Kindern will sie Sprachtests durchführen. Und wenn sie noch nicht gut genug Deutsch sprechen, sollen verbindliche Förderungen erfolgen. Der Ansatz, der für das neue Grundsatzpapier der Partei diskutiert wird, ist ideologisch verbohrt. Die CDU setzt auf Leistung und lässt dabei außer Acht, wie Kinder in dem Alter lernen: nämlich durch Spielen, Spielen und noch mal Spielen. Den ganzen Tag lang.

Mit den Sprachkitas gibt es bereits ein Programm, das sich um Kinder kümmert, die nicht mit Deutsch in ihren Familien aufwachsen. Diese etablierte Förderung auszubauen wäre sinnvoller, als ein neues Instrument zu schaffen. Gleiches gilt für die Förderung von Familien. Die CDU möchte das Kindergeld mit dem Teilhabepaket zusammenlegen. Am Ende kommt dabei für die Familien deutlich weniger heraus, als die Ampel-Koalition mit der Kindergrundsicherung plant. Trotzdem spricht die CDU von einem »Kinderzukunftsgeld«. Das ist bezeichnend. Die Union will mit ihrem Papier vieles anders machen, aber für Familien, die tatsächlich Unterstützung benötigen, wird nichts besser.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.