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»ARD-Mittagsmagazin«: Aktuellste Kamera
Das »ARD-Mittagsmagazin« arbeitet an seiner Ostkompetenz
Mit dem Umzug des »ARD-Mittagsmagazins« vom krisengebeutelten Koproduzenten RBB zum MDR wird die Traditionssendung ausgebaut, auf zwei Stunden Sendezeit ausgedehnt und soll künftig auch »für die bundesweite Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten« sorgen. Kurzzeitig wurde geraunt, man suche ostdeutsche Moderatoren. Das hatte unverzüglich Widerstand hervorgerufen, und im Konkurrenzkampf der Minderheiten wurde schnell mit dem eigenen Status als Marginalisierter als einziges Pfund gewuchert. Was soll das werden? Mehr Einschaltquote durch Ossiquote?
Es handelt sich bei dem öffentlich-rechtlichen Rumgeeier vor allem um den mehr als peinlichen Versuch, einer gesellschaftlichen Schieflage zu begegnen. Die Unzufriedenheit im östlichen Deutschland ist erschreckend hoch. Repräsentation sei wichtig, meckern seit Jahren quotengeile Identitätspolitiker, die an einfache Antworten glauben wollen. Aber, möchte man ihnen entgegenhalten, gleiche Bezahlung wäre auch schön. Und wenn das Fernsehen schon die Ostdeutschen entdeckt – warum sollten sie sich dann mit den Posten als Moderatoren begnügen?
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