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Theatertreffen: Zurück auf Anfang
Nora Hertlein-Hull wird neue Leiterin des Berliner Theatertreffens
Das Berliner Theatertreffen gilt zu Recht als das wichtigste Festival der darstellenden Künste im deutschsprachigen Raum. Ein Fanal war, als Matthias Pees, der Intendant am die Bestenschau ausrichtenden Haus der Berliner Festspiele, eine neue Leitung aus vier Frauen vorstellte. Die Impulse, die von diesem Kollektiv ausgingen, waren allerdings mehr als fragwürdig, wie man in diesem Jahr sehen konnte: Infragestellung der professionellen Kritik, ein überfrachtetes politisch und moralistisch aufgeladenes Begleitprogramm, die Abschaffung des Stückemarktes als zentrale Institution der Autorenförderung.
Mit der unverhofften Ankündigung, dass Nora Hertlein-Hull das zunächst vier-, alsbald dreiköpfige Leitungsteam ersetzen soll, dürfte etwas Erleichterung bei all denjenigen einsetzen, die einer avancierten Theaterkunst den Vorzug geben gegenüber plakativer Pädagogik. Pees hingegen steht nun da wie das Fähnlein im Wind. Offen bleibt auch, ob Hertlein-Hull, die zuvor die Lessing-Tage am Hamburger Thalia-Theater verantwortete, den bereits entstandenen Schaden wird wiedergutmachen können.
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