Möchtegern Kreuzritter in der Katholischen Kirche

Sebastian Weiermann über radikale Katholiken

Albern und lächerlich? Ja. Aber auch gefährlich.
Albern und lächerlich? Ja. Aber auch gefährlich.

Das Grüppchen mit roten Schärpen und einem Banner mit goldenem Löwen, das am Montagabend in Köln vor dem Dom stand, wirkte auf den ersten Blick lächerlich. TFP – Tradition, Familie, Privateigentum – nennt sich die Studentengruppe. Sie sind reaktionäre Katholiken und lehnen jede gesellschaftliche Entwicklung seit der Aufklärung ab. Gesellschaftsvorstellungen, die gar nicht lächerlich sind, und kein Wunder, dass eine Gruppe wie TFP bei der Segnung von queeren Paaren auftaucht und den »Marsch fürs Leben« unterstützt. Frauen sollen zurück in die ihnen von Männern zugewiesene Rolle als Mutter, Homosexuelle sollen nicht existieren.

Die reaktionären Katholiken sind ein Teil des gesellschaftlichen Rechtsrucks. Ihr gesellschaftlicher Einfluss mag derzeit marginal sein, aber diese Strömungen äußern offensiver und aggressiver ihr Weltbild als zuvor. Sie wollen Einflusszonen zurückerobern, zuerst die Kirche, dann die Familie. Es ist gut, wenn gegen solche Gruppen protestiert wird. Erzkonservative Katholiken haben in der Vergangenheit schon zu viele Leben zerstört, nur um ihre kruden Wertvorstellungen durchzusetzen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal