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Möchtegern Kreuzritter in der Katholischen Kirche
Sebastian Weiermann über radikale Katholiken
Das Grüppchen mit roten Schärpen und einem Banner mit goldenem Löwen, das am Montagabend in Köln vor dem Dom stand, wirkte auf den ersten Blick lächerlich. TFP – Tradition, Familie, Privateigentum – nennt sich die Studentengruppe. Sie sind reaktionäre Katholiken und lehnen jede gesellschaftliche Entwicklung seit der Aufklärung ab. Gesellschaftsvorstellungen, die gar nicht lächerlich sind, und kein Wunder, dass eine Gruppe wie TFP bei der Segnung von queeren Paaren auftaucht und den »Marsch fürs Leben« unterstützt. Frauen sollen zurück in die ihnen von Männern zugewiesene Rolle als Mutter, Homosexuelle sollen nicht existieren.
Die reaktionären Katholiken sind ein Teil des gesellschaftlichen Rechtsrucks. Ihr gesellschaftlicher Einfluss mag derzeit marginal sein, aber diese Strömungen äußern offensiver und aggressiver ihr Weltbild als zuvor. Sie wollen Einflusszonen zurückerobern, zuerst die Kirche, dann die Familie. Es ist gut, wenn gegen solche Gruppen protestiert wird. Erzkonservative Katholiken haben in der Vergangenheit schon zu viele Leben zerstört, nur um ihre kruden Wertvorstellungen durchzusetzen.
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