Pflegeheimplätze: Irrweg Rechtsanspruch

Ulrike Henning über fehlende Pflegeheimplätze

Fehlende Fachkräfte, zu wenig Geld, immer mehr Pflegebedürftige, klagen die Arbeitgeber Pflege. Weder die Bundesregierung noch die Bundesländer übernähmen Verantwortung, heißt es zum wiederholten Male. Die privaten Heimbetreiber votieren etwa für ein Pflegeministerium auf Bundesebene. Oder eben für einen Rechtsanspruch auf einen Heimplatz, für jeden Pflegebedürftigen.

nd.Kompakt – unser täglicher Newsletter

Unser täglicher Newsletter nd.Kompakt bringt Ordnung in den Nachrichtenwahnsinn. Sie erhalten jeden Tag einen Überblick zu den spannendsten Geschichten aus der Redaktion. Hier das kostenlose Abo holen.

Letzteres wird der großen Zahl der Bedürftigen kaum helfen, eher der Anwaltsbranche. Nur die wenigsten Familien haben Zeit und Nerven, einen Rechtsanspruch durchzusetzen. Er nützt am Ende nur denen mit den besten Ressourcen. Wie sich schon bei Kita-, Schul- und Studienplätzen zeigt: Ist die Nachfrage größer als das Angebot, setzen sich die Stärksten durch. Besonders perfide bei diesem irgendwo gut gemeinten Ansatz: Eigentlich hat hier niemand jahrelang Zeit, einen Rechtsstreit auszusitzen. Wie bei den Kitaplätzen brauchen die Familien den Platz kurzfristig. Für alleinlebende Senioren gilt das noch mehr. Versorgungssicherheit gibt es nur, wenn die Pflegeversicherung endlich alle nötigen Kosten übernimmt – und zuvor auf alle Einkommen ausgedehnt wird.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal