Die SPD ist Weltmeister im Krötenschlucken

Christian Klemm über einen SPD-Plan für neue Arbeitsplätze

Die SPD ist in der Ampel-Koalition zwischen FDP und Grünen eingeklemmt. Während die Liberalen versuchen, ihre Wähler immer wieder mit kleinen Häppchen zu füttern – Stichwort: Sparhaushalt –, kann die einstige Ökopartei ihre Wähler mit der »Wende in der Kindergrundsicherung« ruhig stellen. Die Sozen aber haben bis auf die langweiligen Reden von Kanzler Olaf Scholz verhältnismäßig wenig vorweisen. Das muss sich ändern, dachten sich die Strategen im Willy-Brandt-Haus. Und schwupps, legen sie nun einen Plan zum klimaneutralen Umbau der Wirtschaft vor: Eine Million neuer Arbeitsplätze soll der bringen.

Das Vorhaben ist nicht viel mehr als ein Zeichen an die eigenen Parteimitglieder und Wähler: »Hallo, wir sind auch noch da!« Denn umsetzen lässt sich das vorgelegte Papier in einer Ampel, deren Buchalter Finanzminister Christian Lindner (FDP) ist, nur unter allergrößten Anstrengungen. Vielleicht aber fällt der einstigen Arbeiterpartei ein Tauschhandel ein, mit dem man den gelben Sparfuchs rumkriegen kann. Es wäre nicht das erste Mal – und weiß Gott auch nicht das letzte –, dass sie eine Kröte schluckt. Darin sind sie nämlich Weltmeister.

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