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Erdogan zu Besuch in Berlin: Er ist Deutschlands »Hurensohn«
Ingo Bernhard über den Besuch des türkischen Präsidenten
Der türkische Präsident wird am Freitag in Berlin erwartet. Ein Mann, der in seiner Heimat der kurdischen Minderheit regelmäßig Bomben auf den Kopf wirft und dann von einem Kampf gegen den Terrorismus schwadroniert. Recep Tayyip Erdoğan wendet selbst terroristische Methoden an – und dennoch wird ihm in der Hauptstadt der rote Teppich ausgerollt.
Dass Erdoğan die Kopf-ab-Milizen nach Syrien jahrelang hat einsickern lassen; daran erinnert sich im Kanzleramt inzwischen niemand mehr. Schon eher daran, dass der Türke zuletzt als einer der exponiertesten Hamas-Unterstützer in der Öffentlichkeit aufgetreten ist. Doch das ist für Kanzler Olaf Scholz offenbar zu verschmerzen. Schließlich soll sein Gast die Menschen aufhalten, die aus Syrien, dem Irak und anderen auch vom Westen destabilisierten Ländern flüchten. Auf diese »Partnerschaft« stoßen Scholz und Erdoğan am Freitag wahrscheinlich mit einem großen Glas Raki an. Denn wie soll US-Präsident Franklin D. Roosevelt über den nicaraguanischen Diktator Anastasio Somoza gesagt haben: »Er mag ein Hurensohn sein, aber er ist unser Hurensohn.« Erdogan ist genau das: Berlins »Hurensohn«.
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