Werbung

Viktor Orbán aus der Reihe getanzt

Peter Steiniger zum Ukraine-Disput von Viktor Orbán mit der EU

Der ungarische Premier Viktor Orbán widersetzt sich Brüsseler Plänen.
Der ungarische Premier Viktor Orbán widersetzt sich Brüsseler Plänen.

Keine Liebesgrüße aus Budapest: Mit seinem Brief an Ratspräsident Charles Michel im Vorfeld des letzten Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs in diesem Jahr hat Viktor Orbán schon vor Beginn die Party gecrasht. Die Punkte zum Start von EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und das 50-Milliarden-Euro-Paket zur weiteren Subventionierung Kiews will der ungarische Premier von der Tagesordnung radiert sehen.

Das Schreiben wirbelt in Brüssel, Berlin und Paris ordentlich Staub auf, wo man von Orbán einmal mehr vorgeführt wird. Die Risse in der Union lassen sich so nicht kaschieren und die für Beschlüsse dieser Art nötige Einstimmigkeit stattet das kleine Ungarn mit einem Vetorecht aus, das die geopolitischen Ambitionen der EU gefährdet.

Wenig spricht dafür, dass Orbán nur um Gelder pokert, die wegen Ungarns Rechtsstaatsdefiziten gesperrt sind. Wobei die Penuts sind, verglichen mit denen des Ziels der geplanten EU-Solidaritätsadresse. Außer denen seines Clans verfolgt er knallhart nationale Interessen. Auch an Weitblick mangelt es dem Erzkonservativen nicht, weshalb er die Eskalationslogik ohne realistisches Ziel im Ukraine-Krieg nicht mitträgt.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!