• Kultur
  • Europäischer Filmpreis 2023

Sandra Hüller auf dem Höhepunkt

Sandra Hüller erhielt den Europäischen Filmpreis als beste Schauspielerin

Schon in Cannes waren viele von dieser ambivalenten Frau namens Sandra fasziniert: Eine selbstbewusste, erfolgreiche, deutsche Schriftstellerin, die mit ihrem Mann und dem gemeinsamen elfjährigen Sohn in einem Chalet in den französischen Alpen lebt und auf einmal des Mordes an ihrem Ehemann verdächtigt wird. Von dieser Sandra handelt das französische Drama »Anatomie eines Falls«, das auf dem diesjärigen Cannes-Filmfestival die Goldene Palme gewonnen hat. Die Rolle von Sandra hat die Regisseurin Justine Triet mit ihrem Co-Autor Arthur Harari extra für die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller geschrieben; dafür wurde Hüller nun mit dem Europäischen Filmpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Faszinierend an diesem Charakter Sandra sei, erklärte Sandra Hüller in einem Interview mit »nd«, »dass sie eine Freiheit für sich in Anspruch nimmt, die ich mir auch gerne nehmen würde, was ich mich aber nicht immer traue«.

Die 1978 im thüringischen Suhl geborene und in Leipzig lebende Hüller hat erst mit 16, 17 Jahren herausgefunden, dass sie Schauspielerin werden wollte. »Vorher wollte ich alles Mögliche werden: Archäologin, Tierärztin, Hebamme, Lehrerin«, so Hüller zum »nd«. Nach dem Abitur ging sie an die renommierte Schauspielschule »Ernst Busch« in Berlin. »Ich habe mit Theater angefangen, habe nach wie vor keine Filmausbildung, mache aber auch Filme, weil es auch gut funktioniert.« Dass ihre Filme mehr als gut funktionieren, wissen viele zumindest seit dem Jahr 2016. Da hat sie mit ihrer Rolle in Maren Ades Drama »Toni Erdmann« eine große internatinonale Aufmerksamkeit erhalten. Zahlreiche Preise hat sie bis jetzt gewonnen; es wird sogar vermutet, dass sie nun gute Chancen auf einen Oscar hat. Doch dieses ergebnisorientierte oder produktorientierte Denken oder Arbeiten liege ihr nicht, sagte Hüller dem »nd«. »Ich finde einfach Prozesse interessant.«

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal