Frankreich: Engstirniger Nationalismus

Peter Steiniger zu Frankreichs Reform des Ausländerrechts

Frankreichs Präsident hat die Geister selbst gerufen, nun ist seine Politik eine Geisel der Republikaner, die dem Rassemblement National von Marine Le Pen nacheifern. Das von Emmanuel Macron gegen Bedenken im eigenen Lager um jeden Preis vorangetriebene neue Einwanderungsgesetz führt in doppelter Hinsicht zu einer Rechtsverschiebung, wie sie auch anderswo in Europa zu verzeichnen ist.

Zum einen ziehen bürgerliche Parteien und Rassisten in den Parlamenten immer öfter und immer offener am selben Strang. Zum anderen nähern sie sich ideologisch einander an. Einwanderer und Asylbewerber werden dabei im Sinne eines radikalen Neoliberalismus nach Nützlichkeit klassifiziert und als Verursacher gesellschaftlicher Miseren hingehängt.

Diese Sprache spricht auch die inhumane Reform des Ausländerrechts in Frankreich. Die von Le Pen als ihr Sieg gefeierte Umsetzung des Prinzips der »nationalen Präferenz« macht Ausländer zu Menschen zweiter Klasse, diskriminiert sie rechtlich und sozial, instrumentalisiert das Aufenthalts- als Ordnungsrecht, schafft absurde Schranken für Integration. Einen Dienst erweist das Gesetz nur der extremen Rechten.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal