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Lehrkräftemangel: Ein Spielraum öffnet sich
Der Lehrkräftemangel an den Grundschulen könnte bald überwunden werden
Langfristige Prognosen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Aber die wenigen Geburten in den vergangenen beiden Jahren geben zusammen mit der forcierten Lehrkräfteausbildung Anlass für Optimismus. Der Lehrkräftemangel an Grundschulen könnte laut Bertelsmann-Stiftung schon bald überwunden werden.
Gerade in den Grundschulen hat ein großer Teil der Schüler seit geraumer Zeit erhebliche Schwierigkeiten beim Lesen, Rechnen und Schreiben. Mit einer auskömmlichen Personaldecke könnten sich jetzt Möglichkeiten ergeben, die Schulen qualitativ zu stärken: Die Ganztagsbetreuung, die ab 2026 bundesweit kommt, wird mit mehr Pädagogen besser gelingen. Inklusion kann besser umgesetzt werden, und auf eine zunehmende Heterogenität der Schüler kann besser eingegangen werden. Das sind Chancen, die sich schon bald ergeben könnten und die unbedingt genutzt werden sollten. Denn es braucht einen Strukturwandel an den Schulen, der eine nachhaltige wie individuelle Förderung der Kinder ermöglicht.
Der Mangel an Grundschullehrerinnen und -lehrern ist einer Schätzung von Bildungsexperten zufolge schon ab dem kommenden Schuljahr vielerorts überwunden. Weil zuletzt wieder weniger Kinder geboren wurden als bis 2021, geht eine am Donnerstag vorgelegte Prognose der Bertelsmann-Stiftung von einem zunehmenden Überschuss an Lehrerinnen und Lehrern im Primarbereich in den kommenden Jahren aus. Bis 2035 stehen demnach zusammengenommen sogar rund 45 800 fertig ausgebildete Lehrkräfte im Primarbereich mehr zur Verfügung als gebraucht werden, um den Unterricht abzudecken.Mit ihrer Schätzung weicht die Bertelsmann-Stiftung deutlich von der Ende 2023 vorgelegten Prognose der Kulturministerkonferenz (KMK) ab, die für das Jahr 2035 einen Überschuss von nur 6300 Absolventen im Primarbereich ermittelt hatte. Hintergrund sei vor allem eine Trendwende bei der demografischen Entwicklung, die sich in den KMK-Berechnungen noch nicht niederschlage: So sei der Rückgang der Geburten 2022 und 2023 um mehr als 100 000 deutlicher ausgefallen als in den statistischen Angaben der Länder vorausberechnet. dpa/nd
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