Eurovision Song Contest: Singen für den Frieden

Soll Israel vom ESC ausgeschlossen werden? Nein!

Im Mai findet der 68. Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö statt. Israel soll davon ausgeschlossen werden – wegen »brutaler Kriegsführung in Gaza«. Das haben 1000 schwedische Künstler*innen in einem offenen Brief gefordert, darunter Robyn, Fever Ray, First Aid Kit und Opernsängerin Malena Ernman, die Mutter von Greta Thunberg. Sie werfen der Europäischen Rundfunkunion, die den ESC veranstaltet, Doppelmoral vor, weil Israel teilnehmen darf, aber Russland seit 2022 nicht mehr, als es den Krieg gegen die Ukraine begann.

Klingt humanistisch – ist aber auf Linie mit der Israel-Boykottbewegung BDS, die schon 2019 den ESC in Tel Aviv verhindern wollte. Das einzig positive an BDS ist, dass diese Kampagne unblutig ist. Doch sie appelliert an antisemitische und antijudaische Ressentiments und fördert Kontaktverbote, die arabische Sportler befolgen, wenn sie sich weigern, gegen Israelis anzutreten. Weil sie deren Staat das Existenzrecht absprechen.

Wenn es stimmt, dass der riesige Kommerzevent ESC irgendwie auch für Frieden und Verständigung eintritt, dann müssen dort israelische Künstler*innen auftreten. Wenn es nicht stimmt, dann sollte Israel selbst diesen Unsinn boykottieren.

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