Glücksritter Kay-Uwe Ziegler

Wegen Subventionsbetrug verurteilter AfD-Abgeordneter aus Bitterfeld strebt nach neuem Posten

Kaum drei Wochen ist es her, dass der Bitterfelder AfD-Bundestagsabgeordnete Kay-Uwe Ziegler eine Geldstrafe vom Amtsgericht Dessau-Rosslau kassierte – für den unrechtmäßigen Bezug von Corona-Hilfen. Diese Art der Zuwendungen kam für den Unternehmer in der Pandemie vermutlich zur rechten Zeit. Seine Unlimited Lifestyle GmbH soll laut Medienberichten schon 2019 einen Fehlbetrag von 78 000 Euro erwirtschaftet haben – mit dem Verticken von »Jeans und Fashion«. Vor Gericht räumte Ziegler ein, er habe sich »in ungesunder Hektik« nicht genügend über die Antragsbedingungen informiert. Jedenfalls wollte der Politiker in dieser Sache nicht weiter streiten, aus »Rücksicht auf meine Partei«.

Sein nächstes politisches Ziel hatte er wohl schon fest vor Augen: Jetzt wurde bekannt, dass Ziegler im Bundestagsausschuss für Gesundheit für den Vorsitz kandidieren will. Gescheitert war der AfD-Politiker bereits im letzten Jahr, als ihn seine Fraktion vergeblich für das Amt des Parlamentsvizepräsidenten vorschlug. Nach eigenen Angaben ist Ziegler gelernter Zootechniker und Veterinäringenieur, beide Abschlüsse stammen aus DDR-Zeiten.

Der Start in die Politik kam relativ spät, vielleicht erklärt das den Optimismus des 60-Jährigen in Bezug auf Posten, die ihm offenstehen sollten. Auch in seinem Textilgeschäft geht Ziegler gerade in die Vollen: »70 Prozent auf alles« wird dort geworben, »mehr Schnäppchen geht nicht«. Möglicherweise deucht ihm, der Vorsitz im Gesundheitsausschuss sei etwas Ähnliches, wo er mit einschlägigen Pandemie-Erfahrungen einfach nicht scheitern kann.

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