- Kommentare
- Entwicklungspolitik
Zu wenig Entwicklung
Martin Ling über die Sahel-Allianz
Entwicklungsministerin Svenja Schulze liegt richtig: »Entwicklungspolitik ist elementarer Bestandteil einer nachhaltigen Sicherheitspolitik.« Die Realität ist eine andere: Nicht nur im Sahel, aber auch dort wird seit vielen Jahren Entwicklungspolitik nicht elementar betrieben. In Mali lagen die Militärausgaben beim Fünffachen im Verhältnis zu den Entwicklungsausgaben. Mali ist instabiler denn je und der Westen mit seinen Stabilisierungsbemühungen gescheitert – einschließlich des UN-Einsatzes Minusma, an dem sich Deutschland beteiligt hatte.
Um in der Sahel-Region Sicherheit und Entwicklung mittelfristig erreichen zu können, bedarf es eines radikalen Kurswechsels. Soziale Sicherungsmaßnahmen, Unterstützung für den Lebensunterhalt, Nahrungsmittelhilfe und Bildungsangebote wie bisher reichen dafür nicht. Es fehlt an Beschäftigungsperspektiven. Noch werden durch die Handelspolitik der EU mehr Arbeitsplätze vernichtet als durch Entwicklungspolitik geschaffen. Das muss sich im Sahel ändern. Und nicht nur dort.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.