Abtreibungsurteil in Georgia: Eine Frage der Freiheit

Es braucht ein US-weites Abtreibungsrecht, meint Oliver Kern

Seit Jahren protestieren vor allem Frauen für ein liberaleres Abtreibungsrecht in Georgia. Ein Richter steht ihnen nun zur Seite.
Seit Jahren protestieren vor allem Frauen für ein liberaleres Abtreibungsrecht in Georgia. Ein Richter steht ihnen nun zur Seite.

Donald Trump dachte einst, Abtreibung sei ein Gewinnerthema. Jetzt könnte es zu seiner Niederlage führen. Er wurde 2016 US-Präsident, auch weil er seiner Basis versprochen hatte, Richter ans Oberste Gericht zu holen, die einen knapp 50 Jahre gültigen Richterspruch tilgen sollten: jenen, der das Abtreibungsrecht garantiert hatte. Das taten sie auch. Selbst in konservativen Hochburgen verlieren die Republikaner seitdem aber Wahlen, weil der Mehrheit in den USA das Recht doch wichtiger war als angenommen. Dennoch verboten oder erschwerten viele einzelne Bundesstaaten Schwangerschaftsabbrüche.

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In Georgia darf nur in den ersten sechs Wochen abgetrieben werden. Ein Richter in Atlanta kippte dieses Gesetz nun, weil es der in Georgias Verfassung festgehaltenen Freiheit widerspreche, über den eigenen Körper zu entscheiden. Der konservativere Supreme Court von Georgia wird das Urteil wohl schnell wieder einkassieren. Das wiederum könnte Kamala Harris im Swing State wichtige Stimmen sichern, fordert sie doch ein neues nationales Abtreibungsrecht.

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