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Selenskyj: (Nicht) Mit leeren Händen
Peter Steiniger zur Werbetour des ukrainischen Präsidenten
Nach dem Aus für den Gipfel der Ukraine-Unterstützer im rheinland-pfälzischen Ramstein wegen der Absage des Entscheiders im Weißen Haus klappert Präsident Wolodymyr Selenskyj nun London, Paris, Rom und Berlin ab. Bei den Regierungschefs und der Nato will er mal wieder militärische und finanzielle Unterstützung für den Kampf gegen die russische Invasion einwerben. Bundeskanzler Olaf Scholz, der gerade Israel, das mit dem Völkerrecht auf Kriegsfuß steht, weitere Waffenlieferungen zugesagt hat, wird dem ukrainischen Gast neue Mittel gegen den Frevel des Kreml sicher nicht abschlagen.
Vor allem aber verteilt Selenskyj auf der Tour seinen sogenannten Siegesplan, der die sogenannte Friedensformel aufgehen lassen soll. Das Konzept ist so überzeugend wie die Kreditwürdigkeit der Ukraine hoch ist. In Wahrheit stärkt es die Partei des Krieges auf beiden Seiten. Der Wunsch nach Einladung Kiews in die Nato und nach freier Hand für Langstreckenwaffen sind eine Formel zur Verlängerung des Krieges, mit dessen Ende auch Selenskyjs Rolle vorbei wäre.
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