Werbung

Wirtschaftliche Medizin: Abwarten oder abrechnen?

Ulrike Henning über teure Irrwege in der Medizin

Wie oft ist ein Röntgenbild wie dieses medizinisch gerechtfertigt?
Wie oft ist ein Röntgenbild wie dieses medizinisch gerechtfertigt?

»Lass das unbedingt abklären!« Dieser Rat wird von medizinischen Laien gern gegeben. Auch Haus- und Fachärzte gehen so vor: Hier mal die Blutwerte, dort ein MRT. Alternativ könnte es heißen: »Erst mal abwarten. Das verschwindet von selbst.« Aber ehrlich, wie oft haben Sie das schon gehört? Weil die Fülle der Abklärungen (die sich gut abrechnen lassen), darunter jene mit Einsatz schwerer Technik, aber mit dem Lebensalter zunimmt und die Patientengruppe wächst, laufen die Kosten aus dem Ruder. Nun war die Idee, hier gegenzusteuern und über ein Primärarztsystem etwas Ruhe ins System zu bringen.

Folgt man der Bertelsmann-Stiftung, könnte es dafür schon zu spät sein. Denn die Abklärer wollen auch mal in Rente. Diejenigen, die Lotsen sein sollen (und es oft schon sind), wollen auch weniger bürokratischen Aufwand. 5000 Hausarztsitze in Deutschland sind schon jetzt nicht besetzt, und viele Ärzte wollen ihre Wochenarbeitszeit reduzieren. Statt mit mehr Geld zu locken, sollte man ihnen vielleicht die Medizin zurückgeben. Die auch mal abwarten kann.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -