- Politik
- Nobelpreisträger-Aufruf
Aufruf zur Freilassung von PKK-Gründer Abdullah Öcalan
Nobelpreisträger schreiben an den türkischen Präsidenten Erdoğan
Internationale Nobelpreisträger*innen setzen sich für den seit 26 Jahren in der Türkei inhaftierten Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, ein. In einem öffentlichen Aufruf, gerichtet an internationale Organisationen und insbesondere an den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan, machen Sie deutlich, dass nach der Auflösung der PKK und dem seitens der türkischen Kurden eingeleiteten Dialog mit dem türkischen Staat der nächste folgerichtige Schritt die Freiheit von Öcalan sein müsse: »Wir fordern die Freilassung von Herrn Öcalan und dass ihm uneingeschränkte Möglichkeiten zur Teilnahme am Friedensprozess eingeräumt werden.«
Schon im Sommer vergangenen Jahres hatten sich 69 Nobelpreisträger zu einer ähnlichen Unterstützungskampagne zusammengefunden, sich gegen die Isolationshaft von Abdullah Öcalan ausgesprochen und verschiedene Institutionen der EU sowie der UN zum Handeln aufgefordert. Seinerzeit wurde aufgrund dieser Unterstützungskampagne die bis dahin seit vier Jahren bestehende Isolationshaft gelockert.
Diesmal sind sogar 88 Nobelpreisträger*innen beteiligt, darunter die Friedensnobelpreiträgerinnen Shirin Ebadi aus dem Iran und Jody Williams aus den USA, aber auch Preisträger für Chemie, Physik oder Medizin. Die Initiative lässt auf einen Schub für den Dialog mit dem türkischen Staat hoffen. Tatsächlich ist der Moment günstig: Erst vor wenigen Tagen waren in einer öffentlichkeitswirksamen Show die ersten Waffen von PKK-Kämpfern verbrannt worden, hatte der türkische Präsident Erdoğan die Einrichtung einer parlamentarischen Friedenskommission angekündigt. In einem Brief an Präsident Erdoğan werden »positive Schritte zur Lösung der Kurdenfrage gefordert«.
Die Initiative hat ihre Motivation auch darin, dass aus Sicht der Unterzeichner keine bedeutenden Anstrengungen seitens der europäischen Institutionen sowie des UN-Menschenrechtsausschusses für die Freilassung Abdullah Öcalans unternommen wurden. Wie dringlich eine politische Lösung in der Region ist, zeigen die zunehmenden Konflikte, die für Instabilität und Leiden unter der Bevölkerung sorgen. »In einer Zeit sich verschärfender Konflikte auf der ganzen Welt ist der Aufruf von Herrn Öcalan zu Frieden und Demokratie in der Türkei ein Leuchtfeuer der Hoffnung für die Völker der Region«, heißt es in dem Appell.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.