Zweite Wirsing bei Wagenknecht

Anastasia Wirsing leitet den neuen Jugendverband des BSW. Ihre Mutter fiel schon im Thüringer Landtag auf

Für die Jenaer Studentin ist Die Linke keine Friedenspartei.
Für die Jenaer Studentin ist Die Linke keine Friedenspartei.

Anastasia Wirsing (21) ist Vorsitzende des neu gegründeten Jugendverbands des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die Studentin aus Jena will das Amt nutzen, »um richtig anzupacken und die Strukturen auf Bundes- und Landesebene aufzubauen«, sagt sie »nd«. Das »Jugendbündnis Sahra Wagenknecht« (JSW) ist offiziell nur eine Arbeitsgruppe innerhalb der Partei, nur BSW-Mitglieder dürfen dort mitmachen. Für Wirsing kein Problem: »Das BSW und wir haben denselben Plan und dieselben Ziele.«

Wirsing will Bildung und Frieden ins Zentrum der Jugendpolitik rücken. Keine Werbekampagnen der Bundeswehr an Schulen, keine Wehrpflicht. Waffenlieferungen in Kriegsgebiete lehnt sie strikt ab. Das BSW sei »die einzige konsequente Friedenspartei in Deutschland«, die Linkspartei für sie daher nie eine Option gewesen.

Die frühere Schülersprecherin studiert Deutsch und Philosophie auf Lehramt – am liebsten würde sie später an einer Gesamtschule unterrichten. BSW-Ko-Parteichef Amid Rabieh nennt Wirsing ein politisches Talent mit parteiinternem Rückhalt. Mit Sahra Wagenknecht habe sie ein enges Verhältnis, heißt es aus Parteikreisen. Dort ist der Name Wirsing nicht unbekannt: Ihre Mutter Anke sitzt im Thüringer Landtag und machte durch ihren Umsturzversuch gegen die Landeschefin Katja Wolf von sich reden. Der Mutter gefolgt sei sie aber nicht, betont Anastasia: »Wir sind unabhängig voneinander ins BSW eingetreten, weil wir an dieselben Grundwerte glauben«.

Künftig soll das JSW eine Doppelspitze haben – vorerst bleibt Wirsing für zwei Jahre alleinige Vertreterin.

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