Gedenken an die Opfer des Faschismus

Der »Tag der Erinnerung und Mahnung« der VVN-BdA findet in diesem Jahr in Neukölln statt

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Grabsteine der Verfolgten des Naziregimes während einer Putzaktion des Treptower Bundes der Antifaschisten am 6. Mai 2025.
Grabsteine der Verfolgten des Naziregimes während einer Putzaktion des Treptower Bundes der Antifaschisten am 6. Mai 2025.

Jedes Jahr findet am zweiten Sonntag im September der »Tag der Erinnerung und Mahnung« statt, organisiert von der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Am Sonntag hat die Veranstaltung ihren 80. Jahrestag – am 9. September 1945 versammelten sich in Berlin 100 000 Menschen, darunter viele Überlebende der Konzentrationslager und Widerstandskämpfer, zu einem Gedenken an die Opfer des Faschismus auf der Werner-Seelenbinder-Kampfbahn. »Wir werden daher in diesem Jahr in die unmittelbare Umgebung des Ursprungsortes dieser Veranstaltung zurückkehren – an den Herrfurthplatz in Berlin-Neukölln, wenige Meter vom Werner-Seelenbinder-Sportpark entfernt«, teilt die VVN-BdA mit.

Die VVN-BdA lädt ihre Mitglieder, Initiativen und alle Antifaschist*innen ein, »das Gedenken an die Opfer des Naziregimes mit der Auseinandersetzung um die zunehmend antidemokratischen und autoritären gesellschaftlichen Entwicklungen zu verbinden«. Dazu haben die Antifaschist*innen ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Neben Ausstellungen, Infoständen und Live-Musik findet etwa ein Zeitzeugengespräch mit Georg Weise statt, der beim ersten Gedenktag an die Opfer des Faschismus 1945 dabei war.

In zwei Podiumsgesprächen soll außerdem über eine Zunahme an beleidigender Sprache in Alltag, Internet und Öffentlichkeit sowie über die Ausgrenzung und das Gegeneinander-Ausspielen von Minderheiten diskutiert werden. Aus verschiedenen Kiezen, unter anderem Pankow, Wedding und Friedrichshain, machen sich außerdem Fahrradkorsos auf den Weg zum Herrfurthplatz. Und bei einem Kiezspaziergang wird auf die Geschichte des Arbeiterwiderstands in Neukölln ab 1945 geschaut.

»Die sich immer weiter verstärkende Gefahr von rechtsextremen Parteien und Bewegungen und ihre Wahlerfolge zeigen aus unserer Sicht, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer des Faschismus wachzuhalten und an einem öffentlich Ort Berlins auf die Gefahren hinzuweisen, die von einem weiteren Erstarken dieser Kräfte in unserer heutigen Zeit ausgehen«, so die VVN-BdA. nd

Der »Tag der Erinnerung und Mahnung« findet am Sonntag, 14. September, von 13 bis 19 Uhr auf dem Herrfurthplatz, 12049 Berlin, statt. Mehr Informationen finden Sie hier: https://tag-der-mahnung.vvn-bda.de

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