Umweltbundesamt lehnt Atompläne ab

Greenpeace will nach Karlsruhe ziehen

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Berlin (AFP/ND). Das Umweltbundesamt (UBA) hat sich vom Energiekonzept der Bundesregierung distanziert und die verlängerten Laufzeiten für Atommeiler kritisiert. »Das war nicht unsere Empfehlung«, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Atomkraft sei nicht nachhaltig und »das wird ja zum Glück auch von niemandem mehr behauptet«, sagte Flasbarth, dessen Behörde dem Bundesumweltministerium nachgeordnet ist. Vielmehr basiere Kernenergie mit Uran auf einer endlichen Ressource und hinterlasse Probleme wie den hochradioaktiven Abfall. Um den Übergang zu einer nachhaltigen Energiebasis nicht zu gefährden, müsse Strom aus erneuerbaren Quellen weiter vorrangig ins Netz gespeist werden.

Flasbarth forderte zudem eine Neuordnung des Emissionshandels: So müssten in der laufenden Handelsperiode 20 Millionen Verschmutzungszertifikate vom Markt genommen werden, sonst werde sich »der CO2-Ausstoß in Europa nicht um ein einziges Gramm reduzieren«.

Unterdessen hat Greenpeace eine Verfassungsklage gegen die von der schwarz-gelben Regierung geplante Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke angekündigt. Das Vorhaben verletzte das vom Grundgesetz garantierte Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit der Bürger, weil die 17 deutschen Atomreaktoren »grundlegende Sicherheitsmängel« aufwiesen, erklärte die Umweltschutzorganisation am Freitag in Hamburg.

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