MOSEKUNDS MONTAG

NICHT ENTTÄUSCHT

Bei seinen Streifzügen durch die Stadt war Herrn Mosekund ein Handzettel aufgefallen, der an zahlreichen Hauswänden klebte: »Herrentag auf dem Markt: Rabatt bis zum Abwinken!« Die eine oder andere günstige Gelegenheit witternd, begab sich Herr Mosekund am Himmelfahrtstag erwartungsvoll zum angegeben Ort, wo sich schon zahlreiche vorzugsweise männliche Personen in gehobener Stimmung eingefunden hatten. Bevor er jedoch auch nur ein Schnäppchen entdecken konnte, wurde er von einem Mann angerempelt. Ein paar Schritte weiter kippte ihm jemand ein halbes Bier über den Mantel. Schließlich nahm ein körperlich überlegener Bürger Herrn Mosekund im Rahmen einer allgemeinen Rauferei in den Schwitzkasten und zwang ihn zu Boden. Auf dem Nachhauseweg schimpfte Herr Mosekund leise vor sich hin, als ihm noch einmal einer der einladenden Handzettel ins Auge fiel: »Herrentag auf dem Markt: Rabatz bis zum Abwinken!« stand dort. Ja wenn das so ist, dachte Herr Mosekund, dann war es wohl doch eine gelungene Veranstaltung.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -