Werbung

Schröders Verständnis

Eigentlich ist ja die SPD gar nicht so. Sie kann geduldig sein, verständnisvoll, nachsichtig. Sie kann, wenn es sein muss, das Fordern weit zurückstellen und fest auf das Gute hoffen. Es darf allerdings nicht um Hartz IV, um Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger gehen, sondern um die Wirtschaft und ihre Wehwehchen. Die SPD hatte zwar in diversen Beschlüssen ein Gesetz für eine Ausbildungsumlage verlangt. Denn nachdem Politiker die Wirtschaft jahrelang erfolglos um mehr Lehrstellen gebettelt hatten, war vielen Sozialdemokraten der Geduldsfaden gerissen. Firmen, die nicht ausbilden, sollten eine Abgabe zahlen. Doch dann schaltete sich der Bundeskanzler ein, ließ den fertigen Gesetzentwurf in der Schublade verschwinden und schloss einen Ausbildungspakt mit der Wirtschaft. Den feierlichen Schwüren vom Frühjahr folgt nun die Bilanz: Zu Beginn des Lehrjahres sind allein in der Region Berlin/Brandenburg noch 22000 Jugendliche ohne Lehrstelle. Sie haben keine gesetzliche Ausbildungsgarantie in der Hand, sondern nur Versprechungen. Einen Fragebogen für Unternehmen, in denen sie ihre wirtschaftliche Situation, ihre finanziellen Möglichkeiten und ihre Ausbildungsangebote in allen Einzelheiten offen zu legen haben, wurde von der Regierung übrigens nicht in Erwägung gezogen. Solche Befragungen müssen nur Leute über sich ergehen lassen, die keine Lobby haben.
#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal