Hollande: »Ungerecht und brutal«

Präsident lehnt in Algier aber Entschuldigung ab

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Algier (AFP/nd). Frankreichs Präsident François Hollande hat die französische Kolonialzeit in Algerien als »zutiefst ungerecht und brutal« verurteilt. Bei seinem Staatsbesuch in Algier sagte Hollande am Donnerstag vor den beiden Kammern des Parlaments: »Ich erkenne hier die Leiden an, die die Kolonialisierung dem algerischen Volk zugefügt hat.« Eine Entschuldigung für französische Verbrechen sprach der Sozialist aber erneut nicht aus.

In Algerien waren die Erwartungen an den zweitägigen Staatsbesuch von Hollande, der am Mittwoch begonnen hatte, extrem hoch. Regierungsvertreter und Parteien hatten eine Entschuldigung für französische Verbrechen gefordert. Doch ähnlich wie sein konservativer Vorgänger Nicolas Sarkozy, der 2007 in Algier das Kolonialsystem als »zutiefst ungerecht« gebrandmarkt hatte, wollte der neue Präsident weder eine Entschuldigung aussprechen noch Reue wegen der Kolonialzeit zeigen. Hollande sprach sich vielmehr dafür aus, »ein neues Kapitel« in den französisch-algerischen Beziehungen aufzuschlagen. Er forderte die »Bereitschaft, uns nicht von der Vergangenheit blockieren zu lassen, sondern an der Zukunft zu arbeiten«.

Grundlage dafür müsse es allerdings sein, die »Wahrheit« auszusprechen, sagte Hollande weiter. Dazu gehöre die Anerkennung von »Ungerechtigkeiten«, »Massakern« und »Folter«. Wie Präsident Jacques Chirac im Jahr 2005 nannte er das Massaker von Sétif im Mai 1945, doch verwies er noch auf zwei weitere Massaker.

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