Polizei verhaftet Aktivisten für Flüchtlingsrechte

19 Verhaftungen, 4 Verletzte bei Protest für humanere Asylpolitik

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd) – Die Kölner Polizei hat am Sonntag 19 Demonstranten festgenommen, die vor einem Flüchtlingsheim der Stadt für eine humanere Asylpolitik in Deutschland demonstrierten. Nach Angaben der Gruppe „Refugee‘s Revolution Bus Tour“ sollen dabei drei Aktivisten teils schwer verletzt worden sein.

Der Vorfall ereignete sich vor dem Flüchtlingsheim Geißelstraße in Köln-Ehrenfeld. Protestierende Flüchtlinge und Unterstützer hielten dort am Sonntag eine Kundgebung ab, verteilten Flyer und riefen die Bewohner der Hauses zum Protest auf. Die Kölner Polizei soll dabei Aktivisten „brutal angegriffen“ haben, berichten die Veranstalter. Polizisten hätten mit Schlagstöcken und Pfefferspray die Kundgebung aufgelöst, nachdem ca. 30 Flüchtlinge in das Heim eingedrungen waren. Dabei seien drei Demonstranten sowie ein Polizist verletzt, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.

In einer Stellungnahme kritisierte die verantwortliche Initiative „Refugee’s Revolution Bus Tour“ das Vorgehen der Behörden scharf. So seien Anwälte nicht zu den Gefangenen gelassen worden. „Menschen wurden bewusstlos geschlagen - für das Verteilen von Flyern“, hieß es in der am Montag veröffentlichten Erklärung. Zuletzt kam es am 8. März vor einem Flüchtlingsheim in Karlsruhe zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei.

Die Gruppe „Refugee’s Revolution Bus Tour“ umfasst ausländische Asylsuchende sowie deutsche Unterstützer. Seit dem 26. Februar demonstrieren diese täglich vor Asylheimen in verschiedenen deutschen Städten. Zu ihren Forderungen gehören u.a. die Erteilung von Arbeitserlaubnissen und eine größere Bewegungsfreiheit für Asylsuchende in Deutschland. Auf www.nd-aktuell.de/bustour berichten die Flüchtlinge täglich über ihre Erfahrungen auf der Protesttour.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal