Überschuss und Fußabdruck

Experten verdeutlichen Ressourcenknappheit

Eigentlich müsste die Menschheit von heute an bis Ende Dezember damit aufhören zu konsumieren, Rohstoffe zu fördern, Energie zu verbrauchen, Industriegüter zu produzieren sowie Ackerbau und Fischzucht zu betreiben. Denn die Menge an verbrauchten Ressourcen, die die Erde binnen eines Jahres bereitstellen und reproduzieren kann, sowie die Menge an produziertem Müll und emittierten Treibhausgasen, die unser Ökosystem absorbieren kann, ist für 2013 bereits erreicht. Experten nennen dies den »Earth Overshoot Day« (Erdüberlastungstag).

Berechnet wird er vom »Global Footprint Network«. Dieser Think Tank mit Sitz in Oakland (US-Bundesstaat Kalifornien) hat sich der ökologischen Nachhaltigkeit verschrieben. Die Wissenschaftler stellen Daten bereit, die »notwendig sind, um langfristigen sozialen Wandel voranzutreiben«. Der »Earth Overshoot«, der die Übernutzung der Erde in zeitlichem Maßstab anzeigt, ist eng verwandt mit einer weiteren Kenngröße, dem »Ökologischen Fußabdruck«. Dieser zeigt an, welche Fläche an nutzbarem Land und an Meeresgebieten für den aktuellen Konsum der Bevölkerung benötigt wird. Auch hier sind wir weit drüber: Die Menschheit bräuchte laut dem »Global Footprint Network« zusätzlich eine weitere halbe Erde. Und die Industrieländer wirtschaften am rücksichtslosesten: Für den Konsum der Deutschen braucht es 2,6 Mal die Fläche der Bundesrepublik.

Kritiker meinen, die schwierige Datenlage lasse lediglich grobe Schätzungen zu. Dennoch handelt es sich bei Überschuss und Fußabdruck um mehr als statistische Spielereien, denn die Folgen sind real: Wasserknappheit, Verlust von Ackerland und Klimawandel.

Weiterlesen:

Die Welt muss genügsamer werden
Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal-Instituts, über Grenzen des Wachstums

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal